Angeborene Farbsinnstörungen (in der Regel Rot-Grün-Schwäche bzw. sog. Rot-Grün-Blindheit) sind häufig. Die nachfolgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über mögliche Störungen. Die verschiedenen Krankheitsbilder sind nach Häufigkeit geordnet. Bei den meisten Diagnosen handelt es sich um eher harmlose Erkrankungen. Die totale Farbenblindheit (Achromatopsie) hingegen geht wegen der Störung aller Zapfentypen mit einer starken Beeinträchtigung aller Sehfunktionen einher.
Der mittlere Spektralbereich fehlt. Durch die Überschneidung der Empfindlichkeitskurven der anderen Zapfentypen besteht jedoch, im Gegensatz zur Protanopie, eine kaum verminderte Helligkeitsempfindung im gestörten Spektrumbereich. Schlechtes Unterscheidungsvermögen für Rot, Grün und Gelb
Diagnostik
Anomaloskop
Vererbung
X-chromosoma
Häufigkeit
ca. 2% der männlichen Bevölkerung
Protanopie (sog. Rotblindheit)
Physiologie
Dichromasie; Pigment für den langwelligen Bereich des sichtbaren Spektrums fehlt (Gelbzapfen). Rot wird etwa 5mal so dunkel empfunden wie bei Deuteranopie
Diagnostik
Anomaloskop
Vererbung
X-chromosomal
Häufigkeit
Ca. 1% der männlichen Bevölkerung
Tritanopie (sog. Blaublindheit)
Physiologie
Betroffene verwechseln Blau und Grün und meistens auch Orange und Rosa.
Vererbung
Autosomal dominant
Häufigkeit
Angeborene Störung sehr selten
Achromatopsie (angeborene totale Farbenblindheit, Stäbchenmonochromasie)
Physiologie
Stäbchen intakt; Zapfen nicht funktionstüchtig; häufig inkomplette Formen (Rest-Zapfeninseln)
Symptome
Visus ca. 0,1, Blendungsempfindlichkeit, Nystagmus. Bei inkompletten Formen besserer Visus und evtl. fehlender Nystagmus
Diagnostik
Anomaloskop, ERG, Funduskopie (Ausschluss einer Zapfendystrophie)
Vererbung
Meist autosomal rezessiv; d.h. es gibt männliche und weibliche Betroffene
Therapie
Sehr hilfreich sind (rote) Kantenfiltergläser bzw. entsprechende Kontaktlinsen
Einzige bekannte Zapfenmonochromasie. Blaumonochromaten werden leicht als Stäbchenmonochromaten fehldiagnostiziert. Sehr selten
Therapie
Blauglasbrille, Visus damit meistens um 0,3
Diagnostik
Ein kongenitaler Nystagmus verschwindet im Laufe der ersten Lebensjahre; häufig Myopie; Fixation 2-3° exzentrisch meist oberhalb der Foveola. Diagnosesicherung durch Messung der spektralen Empfindlichkeit